Abb. 17 Eine Katasterkarte der Altstadt mit dem Steinkreuzviertelquadrat St1-St2-St3-St4, der Parallelen zur Diagonalen und der Dreiecksseite AB-AA.
Die Lage von Punkt AA ist festgelegt mit Hilfe einfacher Grundelemente des Steinkreuzviertelquadrates. Der Punkt bleibt mit dem Steinkreuznetz fest verbunden. Die Länge der hier konstruierten Dreiecksseite AA-AB ist gleich 3c, das heißt mit 3/6 halb so lang wie die Parallele zur Steinkreuzdiagonalen (vgl. Abb. 16). Zur Bestimmung des Winkels, mit dem die Dreiecksseite von der Richtung Steinkreuzdiagonalen abweichen sollte, entschied man sich für das Verhältnis 5 zu 8 aus der Zahlenreihe 3‑5‑8‑13 usw. zum Goldenen Schnitt, 8 Einheiten auf der Parallelen in Steinkreuz-Diagonalrichtung, 5 Einheiten senkrecht dazu (vgl. Abb. 24). Der Winkel, der dabei entsteht, kommt im Dreieck selbst nicht vor. Die Dreiecksgeometrie, die sich aus dem Winkelverhältnis 1 zu Wurzel 2 entwickelt, dreht das Dreieck um den Punkt AA in eine eigene Richtung (vgl. Abb. 25).
Das später angelegte Grundrechteck der erweiterten Stadt entstand mit einer ganz anderen Geometrie, aber nach dem gleichen Muster: Um einen Festpunkt im Steinkreuznetz, dort Punkt C, wird eine einfache geometrische Figur gedreht, die ihre Maße und ihre Gliederung aus dem Steinkreuznetz mitbringt (vgl. Abb. 11ff.). Bei gleicher Drehrichtung ist auch das Winkelmaß in beiden Fällen fast gleich.
Ettlingen, Geometrie