Abb. 12 Eine Katasterkarte der Altstadt mit dem Steinkreuzviertelquadrat St1-St2-St3-St4, mit der Teilungslinie A-C im Goldenen Schnitt und dem zu einem Rechteck vergrößerten Dreieck.
Das Dreieck A-D-C der Abb. 11 ist Teil des Rechtecks F‑E‑D‑C geworden. Die Seite C‑D des Dreiecks ist darin eine Schmalseite, bestimmt also die Breite des Rechtecks. A‑C wird zur Länge des Rechtecks, das damit ein Seitenverhältnis von 2 zu 3 bekommt. Die Abmessungen sind 2a und 3a, also 265,56 x 398,34m.
Es ist das Grundrechteck der erweiterten Stadt mit dem Schloss in der Südwestecke. Drei seiner Eckpunkte liegen oder lagen auf Stadtmauern. Auf der Querachse, im Schnittpunkt der Winkelhalbierenden aus den Ecken C und F (und zugleich auf der Steinkreuzdiagonalen St2‑St4) liegt Punkt G, leicht exzentrisch unter dem Turm von St. Martin. Soweit erkennbar war dieser Turm schon lange da, als die neue Geometrie kam und ihm und der Kirche ihre heute noch spürbare zentrale Stellung gegeben hat.
Die Leopoldstraße im Süden entstammt einer älteren Schicht, obwohl sie fast wie ein Hinweis auf das orthogonale System des Grundrechtecks wirkt. Die Differenz zur Richtung der älteren Stadtgeometrie ist auch nur theoretisch nachweisbar, obwohl ihr eine andere geometrische Konstruktion zu Grunde liegt (vgl. Abb. 15 u. Abb.25).
Ettlingen, Geometrie