Die Juliuspromenade, über dem alten Stadtrand im Norden entstanden, ist vom Alten Kranen (10) am Main auf die Kirche Stift Haug (6) ausgerichtet, deren Fassade den Straßenraum nach Osten abschließt.
Der Straßenraum der Neubaustraße im Süden, ebenfalls über einem älteren Stadtrand, öffnet sich über den Main hinweg nach Westen zur Festung Marienberg.
Das Grundquadrat A-B-C-D (blau) bezieht sich mit der Verlängerung seiner Südseite direkt auf den Marienturm (11) der Festung.
Auf der Diagonalen B-D des Grundquadrates finden sich die Vierung des Doms (2) und der Turm der Marienkapelle (3).
Auf der Verlängerung der Diagonalen A-C betritt man durch das Hauptportal die Pfarrkirche Haug (6).
Die beiden Straßenachsen sind dargestellt als Basis zweier gleicher Pythagoreischer Dreiecke mit dem Seitenverhältnis 3-4-5. Die Einheiten sind rot markiert. Ihre rechtwinkligen Ecken liegen im Mittelpunkt (P2) des roten Quadrates mit den Eckpunkten P2.1-P2.2-P2.3-P.2.4, dessen Diagonalen 6 Einheiten lang sind, da sie jeweils aus einer kurzen und drei Einheiten einer längeren Dreieckskathete bestehen. Nördlicher und südlicher Stadtrand liegen spiegelbildlich zur ostwestlichen Mittellinie des Quadrats, auf der, um 1/4 nach Westen über den Main verlängert, der Anfangspunkt der Achse der Alten Brücke liegt. Auf der Verlängerung der südlichen Quadratseite (P2.2-P2.1) steht der Randersackererturm (12), der südöstliche Eckturm der Festung Marienberg.
Um eine halbe Einheit nach Norden verschoben und von gleicher Größe wie das rote Quadrat liegt das blaue Grundquadrat A-B-C-D. Im Folgenden wird dessen Mittelpunkt M1 zum Nullpunkt des Koordinatensystems über der Stadtfläche. Dazu werden die roten Einheiten halbiert, sodass 12 Einheiten auf eine Quadratseite kommen. Gezählt wird nach Osten und Norden mit positivem Vorzeichen [+Q:+H], nach Westen und Süden negativ [-Q;-H]. Bis zu jeder Quadratseite sind es 6 Einheiten.*
Einige Zentimeter vor dem Marienturm (11) liegt Punkt P1 mit den Grundquadratkoordinaten [-13Q;-6H]. Die Strecke P1-A ist 7 Einheiten lang. Die Zahlen 6 und 7 finden sich auch in der Koordinate von P2.1 [-6Q;-7H] wieder.
* Dieses Koordinatensystem ist unmittelbar aus dem Bestand ableitbar, da es ihn offensichtlich bestimmt hat. Wie man seinerzeit mit einen solchen Messraster umging ist unbekannt. Überkommene Begriffe für die Methoden historischer Stadtplanung sind so wenig bekannt wie die Methoden selbst, und meist lässt sich ein Ziel hier auf mehreren Wegen erreichen. Die über die Jahrhunderte übliche oder wechselnde Arbeitsteilung beim Bauen, das mathematisch-geometrische Wissen und die dazu gehörende Praxis der Vermessung sind nicht Gegenstand dieser Untersuchung.
mittelalterliche Stadtfläche, Würzburg