Das verschlüsselte Römische Fußmaß (Plan HS 1) in der HS dürfte zunächst aus der Notwendigkeit erklärbar sein, dass Lieferungen aus dem Umland oder dem weiteren Imperium vermutlich in römischen Fußmaßen bestellt werden mussten. Dazu brauchte man eine einfache geometrische Figur, mit der sich die individuellen oder ortsüblichen Maßeinheiten des Baus ohne weitere Berechnungen auch in römischen Fußmaßen abgreifen ließen.
Das rechtwinklige Dreieck mit den Kathetenverhältnis 7 zu 10 hat als Hypothenuse die Wurzel von 149 . Legt man umgekehrt die Hypothenuse mit 149 Einheiten an, wird die Höhe darauf – die Senkrechte zur gegenüber liegenden Ecke – 70 hoch. Sie teilt die Hypothenuse in Abschnitte von 100 und 49.
Das zentral liegende Messkreuz mit den römischen Fußmaßen In Plan HS 1 ist gegenüber den Gebäudeachsen im Winkel 7 zu 10 gedreht. Vom Achsenkreuz, dem Mittelpunkt des Innenraums, bis zur Innenseite der Außenwände sind diese Linien quer 149-5 und längs 149+5, also 144 und 154 römische Fuß lang. Für die Baumaße werden die Einheiten aus dem schräg liegenden Achsenkreuz auf die jeweils nächstliegende Gebäudeachse übertragen. Dem römisch Fuß (rf) von 29,6cm entsprechen dann 24,249cm. Dies Maß (M) könnte in dieser Größe direkt benutzt oder für ein größeres Fußmaß umgerechnet worden sein. Eine Strecke von 16M ergäben zum Beispiel 12 Fuß von 32,3cm Länge.
Unabhängig davon bleibt das Maß M die Grundlage der Geometrie und ihrer speziellen Zahlenverhältnisse.
Hagia Sophia, Istanbul