Abb. 9 Die Altstadt im Steinkreuzgitter mit Koordinatenbezeichnungen. Weitere Teilungspunkte im Netz sind mit St1, St2, St3 usw. bezeichnet.
Exakt in Steinkreuzrichtung läuft die Karlsruher Straße im Norden auf das alte Ettlingen zu. Auf der Grundkarte links unten ist noch eine verschwundene Spur dieser Ordnung zu erkennen, der Kapellenweg. Er zielte auf die linke obere Ecke des großen Quadrates und hatte von dessen linker unterer Ecke einen Abstand von einem Viertel Seitenlänge, eine Abweichung 1 zu 4 von der Steinkreuzrichtung – wie sie die Karlsruher Schlossachse und die Westfassade des Speyerer Doms aufweisen.
Die Steinkreuzlinien bilden ein quadratisches Koordinatensystem. Der Abstand der einzelnen Linien untereinander beträgt 695,25m, im Folgenden als die Maßeinheit E+ bezeichnet. Als Bezugpunkt für die Berechnungen im Netz wurde ein Punkt beim Karlsruher Schlossturm gewählt. Er liegt auf der Achse der Waldstraße, ihm wurden die Koordinaten [R0;H0] zugeordnet.
Gezählt wird von Punkt [R0;H0]:
nach Osten R1, R2 , 3 … / nach Norden H1, H2, H3… / nach Westen R-1, R-2, R-3… / nach Süden H-1, H-2, H-3…
Zwei Beispiele für Punktbenennungen:
[R0;H-1] in Karlsruhe, Schnittpunkt der Straßenachsen Steinstraße und Kreuzstraße.
[R12;H47,25] in Speyer: Dom, Fassadenmitte nördliches Querschiff.
Die Ecken des Quadrates, in dessen Mitte das alte Ettlingen liegt, hat die Koordinaten:
[R-2;H-12], [R-1;H-12], [R-1;H-11], [R-2;H-11].
Die Quadratmitte hat die Koordinaten [R-1,5;H-11,5]. Der Punkt liegt in der Kirchplatzfassade des Eckhauses zum Marktplatz. Diese und weitere Kirchplatzfassaden dort liegen auf der Steinkreuzdiagonalen St2-St4.
Das Steinkreuzviertelquadrat St1‑St2‑St3‑St4 hat eine Seitenlänge von ½ E+ =347,625m.
Ettlingen, Steinkreuzlinien