Grundriss nach Kubach , Haas, „Der Dom zu Speyer“ Tafelband, 1972, Grundrisse M. 1:200, mit Maßangaben M. 1:400. (Winterfeld)
Maßgeblich für die Ausrichtung des Doms sind vor allem drei Richtungen:
Diese Richtungen liegen fast aber nie ganz parallel. In ihrem Bereich bilden sie rechte Winkel, nicht aber untereinander und ihre Kreuzungen weichen immer vom erwarteten rechten Winkel ab. Mit unterschiedlichen Bauphasen oder örtlichen Zwängen ist das nicht mehr zu erklären, und unqualifizierte Bauleute dürften sich an diesem ehrgeizigen Projekt kaum lange gehalten haben. Was aussieht wie nicht ganz geglückt hat hier offenbar Methode.
Die gelbe Westflucht läuft, nach Norden verlängert, durch das Mannheimer Schlosstor, in südlicher Richtung durch Turm und Tor des Karlsruher Schlosses. Da beide Schlösser mehr als siebenhundert Jahre jünger sind als der Dom, sagt das wenig aus über die Zeit, in der der Dom entstand. Es ist eine historische Spur, die älter sein könnte als der Dom selbst.
Hinzu kommt, dass eine Senkrechte zur gelben Linie vom Karlsruher Schlossturm aus nach Westen direkt zum Kloster Weißenburg führt, gleich weit entfernt vom Turm wie der Dom (ca. 33,8km), sodass man auf einer Landkarte ein gleichschenkliges Dreieck zeichnen kann, an dessen rechtwinkliger Spitze der Karlsuher Schlossturm als jüngstes Bauwerk steht.
Die blaue Richtung im Langhaus verbindet mit der Stadt. Als Achse des südlichen Seitenschiffs verlässt den Dom und wird Stadtachse bis zum Altpörtel. Von dort kann man zuückvisieren über die zwei südlichen Treppentürme.
Die rote Achsrichtung des Querhauses hat in der Nordfassade, die ihrerseits senkrecht zur Westfassade steht, einen Schnittpunkt mit einer Steinkreuzlinie, der R12 (braun eingezeichnet), die in die Altstadt von Mainz führt, nachdem sie in Worms eine westöstliche Steinkreuzlinie gekreuzt hat, in gleichem Abstand zwischen dem Dom St. Peter und der Paulskirche. Auf dieser Linie, der H98, liegt in östlicher Richtung das Kloster Lorsch und, auf dem Südhang des Marienbergs, der Maschikuliturm in Würzburg.
Speyer/Karlsruhe